Mittwoch, 16. Januar 2008

Ein Tag mit Pädagogen ...

Heute war ich in der Nähe von Dortmund und hab dort all die anderen Theaterpädagogen kennengelernt, die das, was ich in Lübeck mache in anderen Städten machen. Und ich habe festgestellt, dass Pädagogen wirklich eine ganz eigene Spezies sind. Eigentlich wars ganz nett, aber ab und zu hatte ich ziemlich starke Fluchtgedanken. Man muss dazu sagen, dass ich heute morgen um 6h schon mit meinem Kollegen Christian im Zug in Richtung Ruhrpott saß und demnach relativ unausgeschlafen da ankam. Und dann ging es gleich los mit Spielen (wer mich kennt, weiß, dass ich diese Spiele nicht so gerne mag und dass vor allem, wenn ich sie mit erwachsenen Menschen spielen muss, ich so etwas wie klaustrophobische Züge bekomme). Nun gut, ich hab mitgespielt. Dann kam der Gefühlskreis. Das war mir einfach zu früh für Gefühlskreise! Und dabei sind alle so schrecklich lieb zueinander. Der Gefühlskreis geht so - Man sitze mit 8 erwachsenen Menschen in einem richtig schönen Kreis und dann hat man 3 Minuten um zu erzählen, wie man sich gerade fühlt. Hat nichts mit der Arbeit, die man in Lübeck macht zu tun (das hätte ich ja noch hilfreich gefunden), sondern einfach nur, wie man sich fühlt. Der Leiter der Gruppe (Da hieß das Insel) fing an zu erzählen. Ungefähr so: "Ich fühl mich noch ganz durcheinander, heute morgen hat der Wecker nicht geklingelt und ich habe verschlafen .... der Wecker, das ist ja so ein Casio-Wecker, da bin ich ganz unzufrieden mit ... und jetzt hab ich noch nicht mal einen Kaffee getrunken ... und dann hab ich mir total Sorgen gemacht und hatte fast Angst vor diesem spannenden Tag ... und jetzt bin ich immer noch ganz schön durcheinander ...". Ja, und dann haben alle ihre Gefühle erzählt, ich glaub, mein Kollege und ich waren dann die Außenseiter der Gruppe, weil wir zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht so viele Gefühle hatten, sondern uns eher gefragt haben, ob wir den Weg von Hamburg in den Ruhrpott tatsächlich für Gefühlskreise gemacht haben. Später sagte unser Inselleiter noch so Dinge wie "Rück lieber ein bisschen von der Tür weg, das ist eine ganz schlechte Stelle zum Sitzen, ich halt mich da ganz klar an Feng shui".
Ja, danach wurde es besser, wir wurden in unserer Gruppe von Insel zu Insel geschickt um am Ende festzustellen, dass eigentlich alle Theatertrainer dieselben Probleme haben. Das war irgendwie gut. Aber hätte ich dafür nach Dortmund fahren müssen?? Egal, jetzt haben wir uns alle mal kennengelernt. Kann ja nicht schaden.
Am Freitag gehen wir mit unseren Jugendlichen ins Theater. Die waren alle noch NIE im Theater! Nie! Ich hoffe, dass sie sich beim anschließenden Publikumsgespräch benehmen ... Ich werde informieren!

3 Kommentare:

Rahel Thailand hat gesagt…

Also zunächst möchte ich mal anmerken das Theaterpädagogen eine ganz besondere Art der Pädagogen sind und mal die auf gar keinen Fall in die normale Schublade der Pädagogen stecken soll- das könnte zu Problemen führen...
Und ich meine ich bin ja bald so zu sagen beides (Theaterpädagogin und Diplom-Sozialpädagogin) aber diesen Gefühlskreis habe ich in den ganzen Jahren nur 1 Mal mitmachen müssen- GOTT SEI DANK =)
Vielleicht gehöre ich aber auch nicht zu den üblichen Pädagogen?!
Na ja...viel Spaß noch beim kennen lernen... RAHEL

Anonym hat gesagt…

Alles in allem waren sie ja sehr nett:) Hatten wir nicht schon mal über das Thema gesprochen??? In Nürnberg?? Beim Döner :)

Rahel Thailand hat gesagt…

hm ..ja...wobei das nur mal eine andere extreme war, aber mir scheint das es noch mehr so komische "Pädagogen " gibt...
Viel Spaß noch und ich bete!!!!!!!
Rahel